Der Flachkollektor ist die beliebteste Solarkollektortechnik in Deutschland. Und das aus gutem Grund. Er vereint eine hohe Leistung ähnlich der von Vakuumröhrenkollektoren und ist vielfältig einsetzbar. Dabei besticht zum einen die angenehme Optik des Flachkollektors, der sich so auf oder im Dach homogen in die Hausansicht einfügt. Zum anderen sprechen aber auch seine Langlebigkeit und Robustheit für den Einsatz von Flachkollektoren. Gründe genug, um sich den Flachkollektor einmal genauer anzuschauen.
Rund 90 Prozent aller Solarthermieanlagen in Deutschland setzen auf Flachkollektoren. Die hohe Verbreitung des Flachkollektors lässt sich sicher mit dem guten Preis-Leistungsverhältnis begründen. Flachkollektoren sind günstig und in ihrem Leistungsspektrum für den Einsatz in der solaren Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung im Bereich von Ein- und Mehrfamilienhäusern perfekt geeignet. So erschließen sie ein breites Anwendungsgebiet. Und das senkt wiederum die Herstellungskosten.
Und dabei ist der einfache Aufbau des Flachkollektors seit vielen Jahren nahezu unverändert: Der flache Absorber ist in einem wärmegedämmten Gehäuse installiert, dessen Oberseite wiederum mit einer Sicherheitsglasplatte verschlossen ist. Eine sogenannte Selektivbeschichtung sorgt dabei dafür, dass die Solarstrahlung in den Flachkollektor eintritt und nur wenig dieser Strahlung wieder reflektiert wird. So sammelt der Flachkollektor ein Maximum an Solarwärme. Gerade dieser einfache Aufbau und die langfristig kalkulierbare thermische Leistung des Flachkollektors sind überzeugende Argumente, warum sich Architekten, Bauherren und Altbausanierer immer wieder für Flachkollektoren entscheiden.
Neben dem einfachen technischen Aufbau und dem guten Preis-Leistungsverhältnis ist aber auch die ansprechende Optik für die weite Verbreitung des Flachkollektors verantwortlich. Die ebene, dunkle Oberfläche fügt sich als Auf- aber auch als Indachmontage in viele mit roten oder dunklen Dachpfannen gedeckte Dächer harmonisch ein und ist nur bei näherem Hinsehen von Dachfenstern zu unterscheiden. So wirkt die Dacheindeckung mit Flachkollektoren und Dachfenstern wie aus einem Guss und vermeidet optisch störende Elemente.
Flachkollektoren eignen sich für Systemtemperaturen um 75 bis 100 Grad Celsius. Hier weisen sie gute Wirkungsgrade auf. Bei höheren Kollektortemperaturen hingegen büßen sie gegenüber Vakuumröhrenkollektoren deutlich an Leistung ein. Für die typischen Anwendungszwecke in Ein- oder Zweifamilienhäusern ist dies jedoch nicht weiter schlimm, da eine solarthermische Brauchwasserbereitung oder auch Heizungsunterstützung genau in diesen Temperaturbereichen arbeitet. Bei höheren Temperaturen wie z. B. in großen Solarthermieanlagen in gewerblichen und industriellen Prozessanwendungen sollte allerdings den Vakuumröhrenkollektoren der Vorzug gegeben werden.