Nicht jedes Dach eignet sich zur Montage von Solarthermie
Kollektoren. Bei Flachdächern wird beispielsweise eine spezielle
Flachdachaufständerung benötigt um die Kollektoren richtig auszurichten.
Bei Dächern mit Dachgauben wird es allerdings schwer die Kollektoren zu
installieren, da hier oft zu wenig Dachfläche verfügbar ist um einen
ausreichenden Ertrag zu erwirtschaften. Wer trotzdem eine Möglichkeit
sucht um die Kollektoren für die Solarthermie-Anlage zu installieren kann dafür beispielsweise die Fassade nutzen.
Die Montage der Kollektoren an der Fassade ist eine hervorragende
Möglichkeit um sie direkt auf die Sonnenseite auszurichten. Zudem kann
die Montage an der Hauswand oder der Fassade oft auch noch nachträglich
erfolgen, was mitunter durchaus Vorteile bieten kann. Bei Neubauten
können sie dagegen direkt in die Mauerverkleidung mit installiert werden (Flachkollektoren).
Das spart Kosten für die Verputzung der Fassade, die dann direkt in die
Solarthermieanlage investiert werden können. Die Kollektoren sind im
Vergleich ein ähnlich guter Witterungsschutz und stellen so im Vergleich
zu einer herkömmlichen Fassade keinen Nachteil dar. Dafür sollten die
Kollektoren jedoch in eine Fassade ohne Hinterlüftung installiert
werden.
Im Normalfall erfolgt die Befestigung der Kollektoren im senkrechten oder aber in einem extrem steilen Winkel. So können insbesondere auch im Winter hervorragende Erträge erzielt werden, da die Sonne zu diesem Zeitpunkt einen eher niedrigen Stand hat. Da der Schnee auf den senkrechten Kollektorflächen zudem nur sehr schwer Halt findet, kann er den Ertrag ebenfalls nicht beeinträchtigen. Gleichzeitig kann das vom Boden reflektierte Licht ebenfalls von den Kollektoren zur Wärmeproduktion aufgefangen und weiter verarbeitet werden.
Damit auch in den Sommermonaten gute Leistungswerte erzielt werden, sollte unabhängig von der südlichen Ausrichtung der Kollektoren auch auf möglichst wenig Schatten auf den Absorberflächen geachtet werden. Ideal sind daher Fassadenabschnitte, an denen es keine Dachvorsprünge, Vordächer oder ähnliches gibt. Auch Bäume oder andere Gebäude sollten schon in der Planungsphase der Anlage berücksichtigt werden, wobei nicht nur von der aktuellen Situation, sondern insbesondere auch von der zukünftigen ausgegangen werden sollte. Nichts ist ärgerlicher als ein Neubau, der einige Jahre nach der Anlage gebaut wird und diese dann zu großen Teilen von der Sonne abschirmt. Natürlich können Vakuumröhrenkollektoren auch bei vergleichsweise geringem Lichteinfall hervorragende Leistungsgrade erzielen, dennoch sinkt der Solarertrag der Anlage mit einfallendem Schatten drastisch ab.